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Fiel die Mauer?

Es ist sogar nicht ausgeschlossen, dass dieser Prozess niemals vollendet werden kann. Trotzdem ist die bisherige Bilanz überaus positiv. Die deutsche Wiedervereinigung bedeutete vor allem den gelungenen friedlichen Übergang vom Kommunismus zur Demokratie. Auch wenn dieser Prozess für die Ostdeutschen nicht ganz schmerzfrei ablief, so können zum Beispiel die Polen Deutschland darum beneiden, dass es einen „großen wohlhabenden Bruder“ hatte. Dank der Milliarden an D-Mark und heute Euro konnten die Ostdeutschen zahlreiche schwierige Prozesse umgehen, die Polen, Tschechien, Ungarn oder Bulgaren durchaus erfahren mussten. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich die Deutschen bis heute immer noch in Ossis und Wessis teilen. Dieser Zustand wird vermutlich mindestens noch für eine Generation erhalten bleiben.

Diese Teilung tritt auf unterschiedlichen Ebenen zu Tage. Die Deutschen unterscheiden sich nicht nur durch ihren materiellen Status, sondern auch durch ihre Geschichte, ihre Mentalität oder ihre Herangehensweise an zahlreiche Dinge des Alltags. Als vor 20 Jahren die Mauer fiel und sich eine Perspektive für ein neues großes Deutschland abzeichnete, hat das nicht allen in Europa gefallen. Alte Ängste wurden geweckt. Man fürchtete, dass ein vereintes Deutschland sich selbst und seinen Nachbarn gefährlich werden könnte. Heute wissen wir, dass diese Ängste unbegründet waren und sich nicht bestätigt haben. Der westliche Nachbar Polens steht noch vor zahlreichen Reformen, doch bereits jetzt besteht kein Zweifel daran, dass Deutschland stolz auf seine Wirtschaft sein kann, auch wenn die Kosten der Modernisierung der ehemaligen DDR immens waren. In Bezug auf diesen letzten Punkt lief nicht alles so, wie es ursprünglich geplant war. Bis heute sind zum Beispiel Unterschiede in der Arbeitseffektivität der ost- und westdeutschen Arbeiter sichtbar. Die neuen Bundesländer sollten die treibende Kraft der gesamtdeutschen Wirtschaft sein. Doch das Vorhaben misslang. Es gab kein zweites Wirtschaftswunder wie in den 1950er Jahren.

Viele Deutsche – vor allem die aus den alten Bundesländern – fragen sich, ob die Regierung die Steuermittel wirklich sinnvoll für Investitionen östlich der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze ausgab. Denn die östlichen Bundesländer haben bis heute mit Problemen wie Abwanderung vor allem junger Menschen in die westlichen Bundesländer, mit Arbeitslosigkeit oder mit aufkommendem Nationalismus zu kämpfen. Die Ostdeutschen werfen den Westdeutschen vor, dass diese alle wichtigen Schlüsselpositionen besetzt haben. Doch es gibt auch positive Effekte der Transformation. Der Unterschied zwischen dem, was vor 1989 war und dem, was heute gesehen wird ist immens. Polen kann seine ehemaligen ostdeutschen Nachbarn um die neuen Straßen und Autobahnen nur beneiden. Ähnlich verhält es sich mit dem umfangreichen Sozialversicherungssystem, das es so in Polen nicht gibt – auch das ist eine Folge der Wiedervereinigung.

In Folge der deutsche Wiedervereinigung nahm die Bedeutung Deutschlands auf internationalem Parkett enorm zu. Deutschland konnte sich einerseits von seinen ehemaligen Besatzungsmächten unabhängig machen und andererseits schnell zu einem der wichtigsten Akteure der Europäischen Union aufsteigen. Auch wenn die EU ein Zusammenschluss aus vielen Staaten ist, so besteht dennoch kein Zweifel daran, dass Berlin eine Führungsrolle inne hat. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist die Forcierung des für Deutschland überaus vorteilhaften Lissabonner Abkommens – auch wenn es als „europäisches Gemeinwohl“ ausgelegt wird, bringt es riesige Vorteile für Berlin. Darüber hinaus spielt Deutschland als wiedervereinigter Staat aus BRD und DDR und als einer der größten Länder Europas eine bedeutende Rolle im geopolitischen Machtgefüge. Ein gutes Verhältnis zu den USA verbessert die Ausgangslage. Der Konflikt zwischen Berlin und Washington vor dem Hintergrund des Irak-Krieges scheint längst überwunden.

Auch wenn Deutschland zu den größten Kritikern der US-Invasion im Irak gehörte, hatte es durch den Krieg nur Vorteile. Deutschland war der Nutznießer, da es seine Exporte in den Irak stark vergrößern konnte. Als Obama US-Präsident wurde entwickelten sich die Beziehungen zwischen Berlin und Washington dynamisch. Der US-Präsident konnte seine Begeisterung für die Bundeskanzlerin nicht verbergen. Es bestehen keine Zweifel darüber, wen die Amerikaner in Europa momentan als Partner bevorzugen.

Darüber hinaus gelang es Deutschland eine starke Partnerschaft mit Russland zu etablieren. Das hat vor allem den Polen nicht gefallen, doch Berlin bemühte sich schon immer um gute Beziehungen zu Russland, egal ob Schröder oder Merkel an der Regierung waren. Dabei geht es nicht nur um Liefergarantien für Rohstoffe wie Erdöl oder Gas, sondern darüber hinaus um direkte Einflussnahmen. Dank der guten Beziehungen können deutsche Politiker direkten Einfluss auf die russische Wirtschaftspolitik nehmen.

Es ist somit kein Zufall, dass die deutsche Wirtschaft mit der polnischen Ostgrenze hervorragend zurecht kommt. Ein gutes Beispiel für die gelungene deutsch-russische Zusammenarbeit ist die Ostseepipeline. Deutschland wird ungeachtet der polnischen und baltischen Proteste Gas aus Russland ohne Transitwege direkt beziehen können und weiß genau, dass es damit seinen Partnern in Mittel- und Osteuropa schadet, doch die deutschen Nationalinteressen gehen vor.

Ein Beleg hierfür ist der Wandel der in Deutschland in Bezug auf die Bundeswehr erfolgte. Noch vor kurzem vertrat Deutschland den Standpunkt, dass die Bundeswehr aus historischen Gründen nicht außerhalb der Landesgrenzen eingesetzt werden darf. Heute ist diese Doktrin überholt. Deutsche kämpfen unter anderem in Afghanistan, wo sie eines der größten Kontingente stellen. Berlin wird sicherlich nach einem festen Sitzt im Sicherheitsrat der UN streben. Das würde dem deutschen Prestige gut tun und tatsächlichen Einfluss auf die Weltpolitik ermöglichen. Die deutsche Wiedervereinigung war sehr kostspielig, doch es war eine gute Investition in die Zukunft. Heute können sich nicht einmal die schärfsten Kritiker eine Rückkehr zur alten BRD und DDR vorstellen.