Der Karneval
Die fünfte Jahreszeit am Rhein, also der Karneval in Deutschland in Nordrehein-Westfahlen beginnt genau am 11. November um 11.11 Uhr und dauert bis zum Aschermittwoch (auch während der Adventszeit). Höhepunkt ist der sog. „Rosenmontag“. „In der Nacht der Hexen” übernehmen am Kölner Dom und in der Düsseldorfer Altstadt die Frauen die Macht. Mit Scheren schneiden sie Männern die Krawatten ab. Die Frauen sind als Wäscherinnen, Indianerinnen, Schäferinnen, Müllerinnen oder Piratenbräute verkleidet. Mit ihren Lippen hinterlassen sie Lippenstiftspuren auf den Wangen der Passanten. Männer hingegen treten als Clowns, Teufel oder Ölscheichs auf. Es riecht nach gegrillter Wurst, aus den Boxen dröhnen Schlager.
In Venedig verkleiden sich Männer als Frauen, Frauen hingegen verkleiden sich als Priester. Menschen in Masken: goldene Sonne, silberner Mond, Vögel mit purpurnen Flügeln, Piraten und Sultans verbeugen sich einander. Um Mitternacht steigen die „Masken“ in Gondeln und fahren zu den Bällen in den offenen Residenzen. Am letzten Karnevalstag tanzen und vergnügen sich die „Masken“ auf dem Markusplatz auf einer Plattform unter dem Sternenhimmel. Restaurantbesitzer rollen Fässer mit saurem, jungem Bier in die engen Gassen.
Von allen Festen während der zehn Karnevalstage ist die Zeremonie des „Begräbnisses der Sardine“ am 8. März sicherlich die interessanteste. Die „Trauernden“ gehen laut weinend und mit gespielter Trauer hinter dem Wagen mit der „verstorbenen“ Sardine her. Den Trauerzug bilden unter anderem als schwangere Frauen oder Witwen verkleidete Männer. Am Meer wird die Sardine rituell verbrannt, danach gibt es ein Feuerwerk. Die Menschen vergnügen sich bei Flamenco-Rhythmen.
Die Karnevalstradition reicht bis ins Jahr 1641 zurück, der Karneval lockt für diese vier Tage und vier Nächte Millionen Besucher in die Stadt. Die Menschenmassen trampeln alles und jeden nieder. Das alles geschieht unter der 30 Meter hohen Jesus-Statue, die ihre Arme beschützend über Rio ausbreitet. Obdachlose, Bettler und Menschen, die auf Müllkippen leben sparen das ganze Jahr über, um sich ihre eigene „Phantasie“ zu kaufen – ein Karnevalskostüm – und sich für einige Tage in einen Kaiser oder eine Königin zu verwandeln.
Der Karneval wird in Polen meistens von Jugendlichen in Diskotheken und auf Partys und von Erwachsenen auf Bällen und Tanzveranstaltungen gefeiert. Nicht nur in den Bergen werden Schlittenfahrten und Lagerfeuer veranstaltet. Doch immer weniger Polen haben Lust zu feiern und sich zu vergnügen. Der erdrückende Alltag erlaubt uns keinen Augenblick des Vergessens und des Vergnügens. Dabei ist eine Freizeit in angenehmer und fröhlicher Atmosphäre unter Freunden und Bekannten doch das Wichtigste.